Bonner Hells Angels angeklagt

Bonner Hells Angels angeklagt

Bonn – Nach einer Razzia im Frühjahr gelten die Bonner Hells Angels als geschwächt. Drei Männer des Bonner Charters sitzen in Untersuchungshaft und gegen insgesamt neun Männer ist am Landgericht Koblenz Anklage erhoben worden.

Die Ankläger werfen der Gruppe, die zum großen Teil in Bonn und Umgebung wohnt, unter anderem Körperverletzung, Nötigung, räuberische Erpressung und Geiselnahme im „Großraum Bonn“, im Westerwald und dem nördlichen Rheinland-Pfalz vor. Laut Anklage richte sich die Gewalt der Höllenengel vor allem gegen Member konkurrierender MC’s – zum Beispiel die Outlaws Ahrweiler. In einem Fall sei das Opfer lebensgefährlich am Kopf verletzt worden.

Die Brisanz der Anklage liegt darin, dass die Staatsanwaltschaft dem Charter die Bildung einer kriminellen Vereinigung vorwirft. Aus Rockersicht könnte das bedrohlich wirken, weil die Clubs bundesweit behaupten, es seien höchstens einzelne Member kriminell, nicht aber der ganze Club.

„Wir wissen, wie schwer dieser Punkt nachzuweisen ist. Aber wir bewerten die Hells Angels Bonn wegen ihrer Straftaten und ihrer hierarchischen Struktur als kriminelle Vereinigung.“

Sagte der Koblenzer Oberstaatsanwalt Rolf Wissen. Den Mitgliedern sei die Zusammenarbeit mit staatlichen Stellen verboten, außerdem lehnten sie zudem das Gewaltenmonopol des Staates ab. Nach Angaben des Landeskriminalamtes in Düsseldorf hat es zumindest in NRW, wo die Gruppen besonders aktiv sind, noch nie eine Verurteilung von Rockern wegen Bildung einer kriminellen Vereinigung gegeben. Gelingt der Beweis vor Gericht, dürften Vereinsverbote leichter durchsetzbar werden.

Gegen 19 weitere Angeklagte hat die Koblenzer Staatsanwaltschaft das Verfahren abgetrennt. Unter ihnen ist laut Wissen auch der Vater des einflussreichen Salafistenpredigers Pierre Vogel aus Bergheim. Die Ermittler glauben, dass der 63-jährigen Rocker sich der Mitgliedschaft in einer kriminellen Vereinigung, der Körperverletzung, der Nötigung und der Erpressung schuldig gemacht hat. Außerdem soll er eine illegale Schusswaffe besessen und eine weitere verkauft haben.

Polizeisprecher Robert Scholten zufolge gäbe es offenbar keine Verbindungen zwischen Hells Angels und Salafisten.

„Nach unseren Erkenntnissen hat Pierre Vogel mit der Rockergruppe nichts zu tun.“

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COMMENTS

  • Sprouchmaaster

    „Nach unseren Erkenntnissen hat Pierre Vogel mit der Rockergruppe nichts zu tun.“
    na ist doch ne Aussage

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  • Sluugy

    Die Brisanz der Anklage liegt darin, dass die Staatsanwaltschaft dem Charter die Bildung einer kriminellen Vereinigung vorwirft. Aus Rockersicht könnte das bedrohlich wirken, weil die Clubs bundesweit behaupten, es seien höchstens einzelne Member kriminell, nicht aber der ganze Club.
    „Wir wissen, wie schwer dieser Punkt nachzuweisen ist. Aber wir bewerten die Hells Angels Bonn wegen ihrer Straftaten und ihrer hierarchischen Struktur als kriminelle Vereinigung.“
    So Brisant ist das doch gar nicht,wird doch von dauernd drauf rumgedroschen.
    Nachweisen und nicht Sippenhaft für alle und dann schauen wir mal.

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